Reisestress
Entspannungsübungen helfen, Reisestress einfach wegzuatmen. Dies ist die einfachste Übung - und gleichzeitig eine „Sauerstoffdusche“: Setzen Sie sich aufrecht hin, schließen Sie die Augen und stellen Sie die Füße flach auf den Boden. Atmen Sie langsam tief durch die Nase ein. Halten Sie den Atem 2 bis 3 Sekunden an. Atmen Sie dann ganz tief wieder aus, dass die Schultern entspannt absinken. Wiederholen Sie diese Übung 5- bis 10-mal.
Turbulenzen und Reiseübelkeit
Bleiben Sie während des ganzen Flugs angeschnallt. Das schützt vor Verletzungen, wenn das Flugzeug unerwartet in Turbulenzen gerät.
Buchen Sie Plätze im mittleren Bereich der Kabine (über den Tragflächen). Hier sind die Flugbewegungen am wenigsten zu spüren.
Wenn Sie wissen, dass Ihnen trotzdem im Flugzeug leicht schlecht wird, können Medikamente gegen Reiseübelkeit helfen. Antihistaminika sind weit verbreitet und frei verkäuflich. Man nimmt sie eine Stunde vor Flugbeginn ein. In Kaugummiform wirken sie auch, wenn die Übelkeit schon einsetzt. Für kleinere Kinder gibt es Zäpfchen. Wenn jemand bereits erbricht, kann man mit Tabletten nichts mehr bewirken. Dann helfen Zäpfchen oder Tropfen mit dem Wirkstoff Metoclopramid.
Essen und Trinken an Bord
Tipp: Essen Sie etwas weniger, trinken Sie mehr, jede Stunde mindestens 150 ml Flüssigkeit (kein Kaffee oder Alkohol).
Reisethrombose
Sie entsteht durch langes Stillsitzen ohne Bewegung. Buchen Sie auf Langstrecken Plätze am Gang; stehen Sie öfters mal auf. Machen Sie häufig Spannungsübungen der Beine: Bewegen Sie die Zehen und lassen die Füße kreisen. Tragen Sie nichts, was die Taille einschnürt. Nutzen Sie Reise- Kompressionsstrümpfe; sie unterstützen die Muskelpumpe, fördern den venösen Blutfluss und verhindern, dass die Beine anschwellen. Für Risikopatienten verschreibt der Arzt zusätzlich Heparinmedikamente.
Jet-Lag
Jet-Lag tritt auf, wenn man mehr als vier Zeitzonen durchfliegt. Der natürliche Schlaf- Wach-Rhythmus ist gestört, Aufmerksamkeit und Entscheidungsfähigkeit können dadurch beeinträchtigt sein. Eine Daumenregel sagt, dass das Jet-Lag etwa so viele Tage dauert, wie Zeitzonen durchflogen wurden. Ein Jet-Lag von 6 Stunden hält also zirka 6 Tage an. Übrigens braucht der Körper bei Flügen von West nach Ost länger, um sich an den neuen Tagesrhythmus anzupassen als umgekehrt.
Bei Nachtflügen verzichten Sie besser auf das Dinner an Bord und essen stattdessen nur einen leichten Snack. Fragen Sie nach einem Sticker für Ihren Sitz: „Do not disturb until breakfast“ und versuchen Sie, auf dem Nachtflug früh zu schlafen.
Sorgen Sie am Zielort, dass Sie sich tagsüber in der Mittagspause dem Tageslicht aus- setzten. Das hilft, Ihre „innere Uhr“ neu zu stellen.
Einen ähnlichen Effekt erzielt Melatonin, das in den USA frei verkäuflich ist.
Reisen mit Kindern
Kinder haben im Flugzeug oft Probleme mit dem Druckausgleich im Mittelohr. Es hilft, wenn sie bei der Landung etwas zu kauen haben. Bei Erkältungen sollte ein abschwellendes Nasenspray gegeben werden, wenn das Flugzeug seine Reiseflughöhe verlässt und zur Landung ansetzt.
Schwangerschaft und Flugreisen
Für komplikationslose Schwangerschaften gibt es bis zur 36. Schwangerschaftswoche keine Reisebeschränkung. Tragen Sie Stützstrümpfe und legen möglichst die Beine hoch.
Tipps für Senioren
Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten Sie eine Menge, die für einige Tage ausreicht, im Handgepäck mitnehmen, falls sich Ihr Koffer verspätet. Lassen Sie die verordneten Medikamente von Ihrem Arzt im Internationalen Notfallausweis eintragen.
Tipps für Behinderte
Für Behinderte gibt es besondere Vorkehrungen, spezielle Plätze an Bord, sowie Unterstützung und Betreuung in den Flughäfen. In Großraumflugzeugen gibt es auf Langstrecken einen Bordrollstuhl. Bitten Sie Ihr Reisebüro, bei der Buchung darauf hinzuweisen, dass Sie einen Bordrollstuhl brauchen.
Tipps für Diabetiker
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt vor der Reise über die Menge und Art der Insulininjektionen. Er kann Ihnen einen genauen Reiseinjektionsplan aufstellen.
Sie sollten einen Teil Ihres Insulins im Handgepäck mitführen. Den Rest können Sie ins aufgegebene Fluggepäck packen. Der Transport im Frachtraum schadet dem Insulin und den meisten anderen Medikamenten nicht. Im Frachtraum herrschen während des Flugs immer positive Temperaturen zwischen 2 und 18 Grad Celsius.
Medizinische Ausrüstung an Bord
Viele Luftlinien haben auf Langstreckenflügen eine medizinische Ausrüstung an Bord.
Lufthansa-Vertragsärzte, Kooperationsärzte und Regionalärzte des AA
An fast allen Zielen hat die LH einen Vertragsarzt zur eventuell erforderlichen Betreuung von Reisenden. Die besonders qualifizierten Ärzte sind oft gleichzeitig Kooperationsärzte der Deutschen Botschaften. Der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts hat neun Regionalärzte in medizinisch problematische Regionen entsandt, die Reisenden ebenfalls mit Rat und Tat helfen können.
(Quelle: Auswärtiges Amt)